Affe & Grille
Fabel
Ein Äffchen turnte mit viel Schwung,
von Ast zu Ast vor einem Haus.
Und wagte plötzlich grossen Sprung,
mit Salto aus dem Baum heraus.
Zum Fenster rein, es war ja auf,
befand es sich auf Sessel dann.
Doch jetzt wohin? Nehm‘ ich in kauf –
dass man mich sieht, dann bin ich dran.
Gepackt von Neugier und von Angst,
konnte Äffchen gar nichts machen.
Durch Zögern keinen Ruhm erlangst.
Das wurd‘ ihm klar, fing an zu lachen.
Dann war lieblich Ton zu hören,
und Äffchen lauschte plötzlich still.
Was war denn das, wollt man es stören?
Ein Zirpen, da ist eine Grill‘!
In die Stille plötzliche Grille
immer lauter zirpt und summt.
Hat wohl Kraft und auch wohl Wille,
hört nicht auf und nicht verstummt.
Äffchen wird’s dann auch schnell klar,
diese Grill‘ wird sich wohl weigern,
und mit ihren Tönen steigern –
man kann’s fühlen, nimmt es wahr!
Aff‘ nun springt und tanzt beschwingt,
trommelt dazu mit den Füssen.
Grille stetig weiter singt,
doch der Hausherr lässt schon grüssen.
Dieser hat Musik vernommen,
steht sodann im Türe Rahmen.
Ganz erstaunt und fast benommen,
wollt‘ schon Äffchen fast umarmen.
Doch nach Staunen und nach Gaffen,
kehrt Gestört-sein bald zurück.
Ja, was mach ich mit dem Affen?
Ist zwar lustig, fast verrückt.
Äffchen grinst und tanzt dann weiter,
Grille zirpt dazu ein Lied.
Hausherr wird nun plötzlich heiter.
Weiss nicht wie ihm wohl geschieht.
Moral von der Geschicht‘:
Betrittst du die Bühne und tanzt aus der Reihe, dann erlebst du keine Sühne, denn man dir verzeihe! Wer Humor kann, dem wird nichts nachgetragen!
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