Die Hornisse
An einem schönen Frühlingstag hatte sie die Nase voll.
Zerknirscht flog sie zu einem Blatt und entlud den ganzen Groll.
Alle Leute reden schlecht von mir,
stürmen fort und sagen: «Weg mit dir!»
Fuchteln panisch in der Luft,
hechten ängstlich in die Gruft.
Gefährlich Ruf eilt mir voraus,
stech’ ich zu, dann ist es aus!
Mir reichts! Ich bin Opfer von üblem Gerücht,
jeder stürmt und auch gleich flücht’.
Was ist das für ein dummes Leben.
Soll ich das an meine Kinder geben?
Ein Wurm aus einem Erdloch kam
und sah sich die Hornisse an.
Verlor die Angst und fasste Mut,
und fragte: «Ist das gar nicht gut?
Schon dein Erscheinen,
bringt die Welt zum Weinen.
Keiner traut sich an dich ran,
Angst ihn hemmt und Flucht ist dran.
Was willst du noch? So sag’s mir doch.»
Hornisse ihn darauf betrachtet.
Würme hatte sie bisher missachtet.
Verwirrt sah sie ihn richtig an,
ein Wurm, der spricht: Oh, Mann. Oh, Mann!
Du fragst mich wirklich was ich will?
Ich will die Wahrheit auf dem Grill!
Vergangenheit – Erinnerung,
Befangenheit – Veralterung.
Kann ein Baby schuldig sein?
War nicht da, die Seele rein.
Will nur heilen Vorurteil,
es bringt Kluft und treibt den Keil.
Tiefer in die Wunde rein,
kommt nichts raus und lässt nichts sein.
Frieden und Versöhnung fehlt,
Schulderstarren ausgewählt.
Für immer in Knechtschaft der Vergangenheit,
fragt sich, wer Recht schafft, ist’s Besessenheit?
Wer wahrlich im Herzen verzeiht,
lässt locker von Zahn und von Zeit.
Versöhnt sich in Liebe,
löst sich von Rache-Getriebe.
Kann Altes von Neuem trennen,
muss sich jetzt nicht mehr verrennen.
Blickt gütig dem Kinde entgegen,
lehnt nicht ab und sagt noch wegen.
Wegen deiner Nationalität, ist es mit uns beiden lang schon zu spät!
Mein Baby, ich wiege dich.
Bein Baby, ich liebe dich.
Mein Baby, ich kämpf’ für dich.
Der Wurm sprach:
«Dein Ansatz, der ist immer gut,
was dir noch fehlt, das ist der Mut.
Damit’s gelingt, ich dir nun helfe,
damit’s gut klingt, hol’ ich die Elfe!
Mein Zauberspruch verhindert letzten Bruch:
Binde die Hornissen an das hohe Wissen,
finde das Vertrauen, ohne ‘rück zu schauen!
Vernichte alles Alte,
gewichte und erkalte,
den Zorn, die Wut.
dann kommt der Mut!»
Mehr Lyrik in Kreativer Gesellschaftsumbruch – Mein Leben als Theaterstück.
Maître des Humors: «Der Zweck heiligt die Mittel nicht! Die Wahrheit hat oft ein andres G’sicht. Meinungsmache für die «rechte Sache» führt nicht zum Ziel und gibt nicht viel.»
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