Der Spiegel der Wahrheit
Ein Kreis von Stimmen, lichtumweht,
im hohen Rat, wo Zeit vergeht,
beugt sich hinab mit starrem Blick
zu einem Spiegel – Stück für Stück.
Ein gläsernes lebendig Bild,
das all die Welt in Flammen hüllt:
Verdrängung flackert dort im Licht,
und Schuld erkennt ihr Angesicht.
Ein Mittel sei’s zur Selbsterkenntnis,
ein Tiegel für des Geistes „Brennis“.
Ein Riegel zwischen Schein und Sein –
doch offen für das Echte, Reine.
So sprachen sie und sah’n im Grund
die Masken, Träume – alles wund.
Ein Spiegel, der das Herz verkehrt,
wo Täuschung still im Glanze zehrt.
Ein Trugbild, das der Mensch sich macht,
ein Doppelbild aus Tag und Nacht.
Ein Tor, das nicht nach aussen führt –
ein Gegenüber, das berührt.
Und wer sich stellt, der wird verstehn‘,
was sonst in Schatten wird vergehn‘.
Denn was du zeigst, ist unverstellt –
ein Bild, das mehr als Hülle hält.
Doch aus dem Schmerz wächst leise Kraft,
die neue Sicht, die Klarheit schafft.
Du bist kein Feind, du bist Gericht –
ein stilles Glas, doch voller Licht.
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